Untersuchungen der Schilddrüse können für Klarheit sorgen
Viele Menschen leiden unter sporadisch auftretenden Beschwerden wie zum Beispiel dauerhafte Müdigkeit verbunden mit Schlafstörungen oder plötzlich auftretendes Schwitzen und Frieren. Auch für eine öfters auftretende Nervosität und unkontrollierbare Gewichtsschwankungen gibt es häufig zunächst keine logische Erklärung.
Die mögliche Ursache der Beschwerden kann eine Funktionsstörung der Schilddrüse sein. Wir unterscheiden dabei zwischen einer Über- bzw. Unterfunktion der Schilddrüse. Diese Störungen der Schilddrüsenfunktion sind nicht grundsätzlich bei einem Menschen vorhanden, sondern treten in den einzelnen Lebensphasen mit unterschiedlichen Auswirkungen auf. So empfiehlt es sich bei der Wahrnehmung oben aufgeführter Symptome von einem fachkundigen Arzt Untersuchungen der Schilddrüse durchführen zu lassen.
Die ersten zunächst recht oberflächlichen Untersuchungen können durchaus von einem Allgemeinmediziner (Hausarzt) durchgeführt werden. Hier stellt der Hausarzt zunächst einige Fragen und tastet die Schilddrüse ab. Das erste Ergebnis gibt Auskunft über die Art der Erkrankung. Die Schilddrüse kann zu viele Hormone (Überfunktion) aber auch zu wenige Hormone (Unterfunktion) produzieren. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Verdickung der Schilddrüsenlappen (Struma oder auch Kropf genannt).
Bei der Feststellung einer Erkrankung wird der Hausarzt den Patienten auf jeden Fall an einen Facharzt weiterempfehlen, der über das erforderliche Fachwissen und die notwendigen technische Gerätschaften für derartige Untersuchungen der Schilddrüse verfügt. Der Radiologe im Med22 Nuklearmedizinisches Institut wird eine Schilddrüsenzintigrafie durchführen. Dabei handelt es sich um nuklearmedizinische Untersuchungen der Schilddrüse. Sie ergeben eine bildliche Darstellung der Schilddrüse, woraus Größe, Form und Lage der Drüse zu entnehmen sind. Gleichzeitig geben diese Bilder Auskunft über die aktuelle Funktion der Schilddrüse.
Der Radiologe hat nun die Möglichkeit aus diesen Bildern eine genaue Diagnose über die Erkrankung der Schilddrüse zu erstellen. Dabei kann es sich um leichte Fehlfunktionen aber auch um gutartige oder bösartige Tumore handeln, die eine unmittelbare Therapie erforderlich machen. Aber was wird bei derartigen Untersuchungen der Schilddrüse gemacht?
Der Arzt injiziert dem Patienten einen radioaktiven Stoff in die Vene. Dieser Stoff wird von der Schilddrüse aufgenommen und reichert sich damit in den Regionen an, die stoffwechselaktiv sind. Die von diesen Regionen ausgehende Strahlung (Gammastrahlen) wird von einer Spezialkamera aufgenommen und von einem Computer bildlich dargestellt. Wir erhalten ein Szintigramm, wobei die stark strahlenden Bereiche rot und die schwach strahlenden Bereiche grün dargestellt werden.
Stark strahlende Bereiche zeugen von einer sehr hohen Stoffwechselrate und die schwach strahlenden Regionen von einer recht schwachen Stoffwechselaktivität der Schilddrüse. Es werden je nach Einfärbung des Szintigramms zu viele oder zu wenige Schilddrüsenhormone erzeugt. Je nach Art der Szintigraphie können auch Knoten und gutartige beziehungsweise bösartige Tumore erkannt werden. Bei allen Szintigraphien wird nur mit leicht radioaktiven Stoffen gearbeitet, die keine gesundheitlichen Schäden für den Patienten mit sich bringen. Auch Unverträglichkeiten sind nur ganz vereinzelt bekannt.