Was versteht man unter Vasektomie?
Vasektomie bedeutet die Beendigung der Zeugungsfähigkeit des Mannes. Um eine Sterilisation beim Mann durchzuführen müssen bestimmte rechtliche Grundlagen erfüllt sein. Es muss ein Mindestalter von 25 Jahren vorliegen. Dabei ist keine andere Zustimmung notwendig. Allerdings muss man sich bei einer solchen Entscheidung im Klaren darüber sein, dass die Familienplanung abgeschlossen sein muss.
Wie wird eine Vasektomie durchgeführt?
Es kommt zu einer Durchtrennung der Samenleiter. Dieses wird an zwei verschiedenen Stellen durchgeführt. Dann wird ein kleines Stück zwischen den durchtrennten Stellen weggenommen. Dann wird der behandelnde Arzt die offenen Stellen des Samenleiters entweder wieder vernähen oder in moderneren Behandlungsverfahren wird eine Verödung vorgenommen. Das Ziel dieses Eingriffes ist es, dass die Spermien nicht mehr in Kontakt mit der Samenflüssigkeit treten kann und daher eine Befruchtung der weiblichen Eizelle nicht mehr stattfinden kann.
Der Eingriff beginnt damit, dass der Arzt sich durch kleine seitliche Schnitte am Hodensack den Zugang ermöglicht. Man sollte unbedingt darauf achten, dass der Eingriff nur von einem Facharzt durchgeführt wird, hierbei handelt es sich um einen Urologen oder einer Urologin.
Der Eingriff dauert insgesamt nur 20 Min. und wird lediglich mit einer örtlichen Betäubung durchgeführt.
Ist der Mann direkt nicht mehr zeugungsfähig?
Generell ist kurze Zeit nach der Vasektomie Geschlechtsverkehr wieder möglich, allerdings sollte man zuerst unbedingt noch verhüten, da sich in den männlichen Samenleitern noch Spermien befinden, die sich bei der Ejakulation dann mit der Samenflüssigkeit verbinden können. Man sollte diese Verhütung unbedingt noch weitere zwei bis drei Monate weiterführen, da sich in dieser Zeit immer noch Spermien in den männlichen Samenleitern befinden. Dabei kommt es auf die Häufigkeit des Samenergusses an, wie schnell keine Spermien mehr in den Samenleitern vorhanden sind.
Hat es Auswirkungen auf das Sexualleben eines Mannes?
Manche Männer scheuen sich vor dem Eingriff, weil sie glauben, dass sie dann weniger sexuelle Lust verspüren oder nicht mehr soviel Befriedigung bei ihrer sexuellen Partnerin erzeugen können.
Aber die Hormonproduktion des Mannes wird nicht beeinträchtigt, sodass die sexuelle Lust des Mannes vollständig erhalten bleibt. Auch der Orgasmus wird sich für den Mann im Empfinden keinerlei Unterschied darstellen. Der Mann produziert auch weiterhin ein Ejakulat, das sogar fast keinerlei Mengenunterschied aufweist. Die männlichen Spermien verbleiben allerdings im Hoden und werden dort abgebaut. Das ist auch für den männlichen Hoden nicht schädlich.
Kann der Eingriff wieder rückgängig gemacht werden?
Falls der Mann die Vasektomie wieder rückgängig machen möchte, da sich seine Lebensumstände verändert haben, kann man versuchen, dass die beiden Enden der Samenleiter wieder miteinander verbunden werden. Allerdings gelingt das nicht zwingend, sodass man keine Garantie dafür bekommt, dass man wieder zeugungsfähig wird. Die erneute Zeugungsfähigkeit wird zumeist nur in 70 Prozent der Fälle erreicht. Die Chancen werden generell geringer, je größer der zeitliche Abstand zwischen der Sterilisation und der Wiederherstellung wird. Einen Service in diesem Bereich bietet z. B. Dr. Bernhard Hürbe, Facharzt für Urologie.