Keratokonus behandeln lassen – Wissenswertes
Bei einem Keratokonus handelt es sich um eine nicht entzündliche Hornhauterkrankung, die meist beide Augen betrifft. Da die Hornhaut vor allem für die Lichtbrechung zur Bildfokussierung verantwortlich ist, spielt sie eine entscheidende Rolle für ein klares und scharfes Bild. Beim Keratokonus kommt es folglich zur Ausdünnung und Vorwölbung der Hornhaut, die als äußerste Schicht des Auges auch eine Schutzfunktion einnimmt.
Durch diese Vorwölbung kommt es meist zu einem verzerrten und verschwommenen Sehen. Auch die Bildung von Doppelbildern sind möglich. So beeinträchtigt der Keratokonus das alltägliche Leben erheblich. Dabei sind die Ursachen des Keratokonus noch ungeklärt. Es wird jedoch angenommen, dass hier Faktoren von außen wie auch genetische Veranlagungen eine Rolle spielen.
Die klare Diagnose über das Keratokonus liefert meist eine Hornhauttopografie, mit welcher die Hornhaut mikrogenau vermessen wird. Je nachdem wie stark die Symptome des Keratokonus schon ausgebildet sind, fällt auch die Behandlung unterschiedlich aus. Da es sich hierbei um eine fortschreitende Krankheit handelt, sind erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten zu Beginn der Krankheit meist nur von kurzer Dauer. So kann die Krankheit anfangs noch mit Brillengläsern kompensiert werden. Auch ein Einsatz von harten, formstabilen Kontaktlinsen oder Sklerallinsen ist möglich. Diese ermöglichen es, die Unregelmäßigkeiten, die sich in der Hornhautoberfläche befinden, auszugleichen. Sklerallinsen schaffen es, mit ihrem relativ großen Durchmesser von bis zu 18 Millimetern die betroffene Hornhaut komplett zu überspannen.
Eine weitere vielversprechende Methode, mit der man Keratokonus behandeln lassen kann ist das CXL – Cornea Collagen Crosslinking. Hierbei wird auf die Hornhaut Vitamin B2 in Form von Riboflavin aufgebracht. Anschließend findet eine Bestrahlung mit UV-A Licht statt. Dadurch werden Sauerstoffradikale freigesetzt, welche mit den kornealen Kollagen reagieren. Dadurch bilden sich neue Crosslinks bzw. Quervernetzungen und die Hornhaut wird nachhaltig verstärkt. Diese Behandlung sollte allerdings im Alter von 30 Jahren oder jünger stattfinden, dann, wenn die Krankheit noch nicht so weit fortgeschritten ist und die Hornhaut noch eine ausreichende Dicke aufweist. Als Mindestwert gilt hier eine Dicke von 400 Mikrometern. Daneben gibt es noch weitere Methoden wie das INTACS, bei dem halbrunde, dünne Ringe aus Kunststoff in die mittlere Hornhautschicht implantiert werden. Dadurch soll sich die Hornhaut abflachen und wird allgemein durch Beseitigung von Unregelmäßigkeiten gestärkt.
Möchte man dagegen einen Keratokonus behandeln lassen, welcher bereits im 3. oder 4. Stadium angelangt ist, dann hilft meist nur noch eine Hornhauttransplantation. Andere Methoden wie das UVA-Crosslinking könnten hier nicht mehr durchgeführt werden, da die Hornhaut in diesen Stadien bereits zu stark ausgedünnt ist. Solche Transplantationen werden in speziellen Fachkliniken oder Instituten für Augenheilkunde ambulant oder mit kurzem stationären Aufenthalt durchgeführt. Die sogenannte Keratoplastik weist dabei eine hohe Verträglichkeit und einen Langzeiterfolg aus. Dennoch wird empfohlen, dass mögliche Abstoßungsreaktionen durch die niedrig dosierte Gabe von kortisonhaltigen Augentropfen verhindert wird.